Gebete
Ein neues Jahr beginnt
Der du allein der Ewge heißt
und Anfang, Ziel und Mitte weißt
im Fluge unsrer Zeiten:
bleib du uns gnädig zugewandt
und führe uns an deiner Hand,
damit wir sicher schreiten.
Jochen Klepper, EG 64,6
Guter, barmherziger Gott,
ein neues Jahr beginnt.
Wir wissen noch nicht, was kommt,
aber wir vertrauen darauf,
dass du in Jesus Christus
bei uns bist
und dass deine gute Botschaft gilt,
dass du uns in ihm
das Leben geschenkt hast.
Auf diesen Grund
legen wir das neue Jahr
in deine Hände
und bitten dich
um deinen Segen.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
wir sind auf Erden wie Pilger,
die auf der Durchreise sind.
Wie du die Jünger ausgesandt hast,
so sende auch uns aus.
Schenke du uns dazu
das Nötige, das wir brauchen.
Vor dir sind wir ganz arm.
Vor dir stehen wir immer
mit leeren Händen.
Fülle du sie mit deiner Gnade
und mit dem täglichen Brot.
Du gibst Saat und Ernte,
das Wachsen und Gedeihen.
Schenke uns dabei wie einem Baum
Wurzeln und Äste,
dass wir standhalten
und dir gute Früchte treiben.
Ja, dir sei unser ganzes Leben anvertraut,
denn von dir kommt
die Hilfe und das Heil der Welt.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
wir haben die ersten Schritte
ins neue Jahr gewagt.
Schenke du uns weiterhin
auf unseren Wegen
die nötige Kraft.
Ohne dich wäre das Leben
leer und verworren,
aber du füllst es mit Gutem.
Du stillst unser Verlangen
und unsere Sehnsucht.
Weil du uns in Jesus Christus vorausgehst,
brauchen wir nicht zu fallen,
und wo es doch geschieht,
da richte du uns wieder auf.
Bewahre uns in allem,
was wir tun und lassen,
und schenke uns deinen Frieden.
Amen.
Lob und Dank
Du meine Seele, singe,
wohlauf und singe schön
dem, welchem alle Dinge
zu Diensten und Willen stehn.
Ich will den Herren droben
hier preisen auf der Erd;
ich will ihn herzlich loben,
solang ich leben werd.
Paul Gerhard, EG 302,1
Guter, barmheriger Gott,
du weißt um unsere Nöte und Ängste,
aber auch um unsere Freude,
um alles, was unser Herz bewegt.
Es ist gar nicht immer das Große,
wodurch du zu uns sprichst,
sondern gerade auch das Kleine
und Unscheinbare,
und wir merken oft erst im Nachhinein:
Hier warst du.
Hier haben wir durch dich
Hilfe erfahren.
Öffne du unsere Herzen und Sinne,
dass sie dich loben und dir danken.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
auch heute sendest du Engel aus.
Auch heute tust du Wunder.
Schenke uns offene Augen
und offene Herzen,
dass wir dich in ihnen erkennen
und nicht alles
für selbstverständlich halten.
Lehre uns vielmehr zu danken
für das, was wir haben
und hilf uns, das wir auch im Alltag
das Staunen nicht vergessen,
dich loben und preisen.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
manchmal möchten wir
vor uns selbst fliehen.
Wir suchen dann die Zerstreuung
oder machen einfach dicht.
Aber weder vor uns selbst
noch vor dir
können wir fliehen.
Du holst uns ein,
wie du Jona eingeholt hast,
damit das Wunder geschieht,
dass wir uns neu geschenkt werden,
neu, in dir.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du bist nicht beliebig, sondern die Liebe,
du bist nicht billig, sondern treu,
so lass uns nicht
billigen Dingen nachlaufen,
die uns doch nichts bedeuten können,
sondern mache du uns frei und offen
für dein Reich, das du in Christus
für uns bereitet hast, denn von deinem
Angesicht geht Frieden aus,
der du die Friedensstifter preist,
nur in dir uns mit dir
können wir ihn finden,
wir brauchen dazu keine blitzenden
Waffen, schneller und größer,
treffsicherer und raffinierter,
sondern wir brauchen Menschen,
die dir und einander dienen,
im Glauben, der sich in dir gründet,
in der Liebe, die uns nicht aufgibt,
in der Hoffnung, die uns nicht täuscht.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du hast alles weise geordnet.
Tag und Nacht,
Ebbe und Flut,
Kommen und Gehen
sind in deiner Hand,
so wie Sommer und Winter
und alle Jahreszeiten.
Du spannst deinen Bogen aus
zwischen Himmel und Erde,
das wir gedenken deine Bundes
von Geschlecht zu Geschlecht.
Du lässt aufgehen die Sonne
am Horizont
und sättigst das Erdreich mit Regen.
Saat und Ernte, Frost und Hitze
kommen von dir.
So wollen wir dich als den Schöpfer
loben und preisen und dir danken
für alles Gaben,
die du uns schenkst.
Amen.
Schenke uns Zuversicht
Ich habe nun den Grund gefunden,
der meinen Anker ewig hält;
wo anders als in Jesu Wunden?
Da lag er vor der Zeit der Welt,
der Grund, der unbeweglich steht,
wenn Erd und Himmel untergeht.
Johann Andreas Rothe, EG 354,3
Guter, barmherziger Gott,
du bist der gute Hirte,
wie ihn schon der Psalmist preist.
Lass uns nicht
aus deiner Schöpfung fallen,
als der, der das Leben
mit uns lebt und teilt.
Schenk uns Zuversicht dort,
wo wir mit Verzagtheit ringen.
Bewahre uns
vor Resignation und Ausweglosigkeit,
und gehe uns in Jesus Christus
als das Licht voran,
das auch noch das Dunkelste erhellt.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
wir bitten dich
für uns und alle Menschen,
schenke uns die Kraft für diesen Tag,
die Kraft deines Geistes
und deiner Stärke,
deines Mutes und Deiner Hoffnung,
deiner Güte und deines Erbarmens,
deines Trostes und deiner Freude,
deiner Liebe und deiner Geduld,
deines Kreuzes und deiner Auferstehung,
dein Hier und dein Jetzt,
dein Morgen und dein Übermorgen,
deine Gnade, dein Licht,
deinen Sohn.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du bist kein unbekannter Gott,
kein Gott der Ferne und des Todes,
sondern der lebendige Gott,
der sich uns in Christus offenbart hat,
der Gott Abrahams,
der Gott Isaaks und der Gott Jakobs,
der Gott der Liebe und der Zuwendung.
So lass auch uns Liebe üben
und uns dir zuwenden als dem,
aus dessen Vergebung heraus
wir alle Leben, als dem, der uns
die Treue und den Glauben schenkt,
als dem, dessen Erlösungswerk
in Christus vollkommen ist.
So wenden wir uns an dich,
dass du unsere Wunden und
Enttäuschungen heilst,
die Suchenden finden lässt,
die Kranken stärkst und uns deine Gnade
und Güte täglich neu schenkst.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
manchmal stoßen wir
an unsere Grenzen.
Wir möchten möglichst weit kommen
und treten nur auf der Stelle.
Wir wollen ein erfülltes Leben
und sind innerlich leer und erschöpft.
Wir wollen mutig sein und können nicht
über unseren Schatten springen.
Hilf du uns einzusehen, dass Grenzen
nicht nur hinderlich sind,
sondern auch beschützen,
dass Grenzen nicht nur einengen
sondern auch einen Neuanfang bedeuten
können, dass wir Acht haben darauf,
dass schließlich unser
ganzes Leben begrenzt ist.
Gott, bewahre uns davor, dass wir
an unseren Grenzen zerbrechen.
Hilf vielmehr, dass wir an ihnen wachsen
und reifen, mit dir, in dir und zu dir,
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du wirst den glimmenden Docht
nicht auslöschen.
Dieses Wort des Propheten
gilt auch für unseren Glauben,
der manchmal wie bei den Jüngern
nur ein Kleinglaube ist.
Aber es ist tröstlich zu wissen, dass du
uns auch dann annimmst und liebst,
dass du uns auch dann suchst,
wenn wir dich nicht mehr finden können.
Es ist tröstlich zu wissen,
dass wir auch in der Angst
in dir bleiben, ja, vielleicht ist diese
Erfahrung für uns gerade wichtig,
weil sie uns zeigt,
wie zerbrechlich wir sind ohne dich.
So wollen wir danken,
dass du uns auch in der Anfechtung
bewahrst und uns in Christus
ganz angenommen hast.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
auch im Leiden bleibst du unser Gott,
und es wäre ein Irrtum zu meinen,
nur ein leidfreies Leben
sei erfüllt und sinnvoll.
Gerade im Leiden fragen wir nach dir.
Gerade im Leiden bist du uns nah.
Auf den ersten Blick mag dies täuschen,
aber wenn wir genauer hinsehen,
so birgt das Leiden auch Chancen,
dir neu zu begegnen,
etwas, das uns verschlossen bliebe,
wenn wir nur an der Oberfläche lebten.
So bitten wir dich,
uns auch in schwerer Zeit zu trösten,
in dem Wissen, dass auch du
in Christus den Leidensweg
gegangen bist.
Aber du hast in ihm
das Leiden überwunden
und den Tod verwandelt in das Leben.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
alles, was wir haben, kommt von dir,
der kleinste Samen und die größte Frucht,
Stern, Blume und Baum,
auch unsere Sehnsucht ist in dir
verwurzelt, von dir her kommen wir
und zu dir hin gehen wir,
du hast alles weise geordnet,
und in dir hat das Leben bestand.
Lass uns dies zur Gewissheit werden,
dass dort, wo noch Finsternis herrscht,
dein Licht wohne, dass dort,
wo wir verzagen, deine Zuversicht wächst,
dass dort, wo wir irren, du uns suchst.
Alles sei dir anvertraut, Tag und Nacht,
Abend und Morgen, die Pflanzen und
die Tiere, der Erdkreis und das Firmament,
alles, was du geschaffen hast.
Sei du die Kraft der Schwachen,
der Getrösteten wie der Ungetrösteten,
und schließe in den Mantel der Liebe
die ganze Welt.
Amen.
Stärke unseren Glauben
Such, wer da will, ein ander Ziel,
die Seligkeit zu finden;
mein Herz allein bedacht soll sein,
auf Christus sich zu gründen.
Sein Wort sind wahr,
sein Werk sind klar,
sein heilger Mund
hat Kraft und Grund,
all Feind zu überwinden.
Georg Weissel, EG 346,1
Guter, barmherziger Gott,
du bist uns in Jesus Christus
ganz nahe gekommen, so nahe,
dass uns keine Macht mehr
von dir trennen kann.
So lass uns auch als deine Kirche
an ihm wachsen und reifen.
Stifte du unter uns Gemeinschaft,
dass, im Vertrauen auf dich,
dein Geist des Friedens
und der Versöhnung
in und unter uns wohnt.
Stärke unseren Glauben
durch dein Wort,
und hilf uns, einander anzunehmen
als Glieder des einen Leibes
in Jesus Christus,
wie du uns in ihm angenommen hast
und erhältst,
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
wir werden oft von Bildern überflutet.
Lass uns dabei nicht vergessen,
dass du unsichtbar bist
und wir uns kein Bild
von dir machen sollen.
Lass uns nicht meinen,
dass wir dich fassen könnten
mit unserem Verstand
und mit unseren Augen.
Dein Friede aber, der höher ist
als alle menschliche Vernunft,
möge unsere Herzen bewahren
vor voreiligen Schlüssen
und Selbstgefälligkeiten.
Lass uns dir gegenüber
bescheiden bleiben
und dir in Demut dienen.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
lass uns Freude finden
an deinem Wort.
Es ist ja nicht selbstverständlich,
dass wir es haben,
und es ist oft erst
durch viel Leiden und Not
hervorgegangen.
Dies gilt für Mose und die Propheten
genauso wie für Jesus von Nazareth,
durch den und in dem wir glauben,
dass es seine Erfüllung gefunden hat.
Seitdem ist es die frohe Botschaft
für die ganze Welt
und das Osterlicht des Auferstandenen,
das über den Tod siegt.
In ihm sprechen wir:
Christ ist erstanden.
Er ist wahrhaftig auferstanden.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
bei dir liegt der Anfang der Weisheit
und aller Erkenntnis.
Schenke uns den Mut und den Glauben,
dass du gegenwärtig bist,
und mache uns
zu geistesgegenwärtigen Menschen,
die dir in Christus nachfolgen.
Nachfolge meint ja,
dass wir uns zu dir bekennen
und dir dienen.
Wir wissen uns dabei von dir gehalten
und in dir geborgen.
Sei du dabei in allem, was wir tun,
und fördere das Werk unserer Hände,
ja, das Werk unserer Hände
soll in dir allein ruhen.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
dein Wesen ist uns verhüllt,
und unerforschlich sind deine Wege,
und dennoch hast du uns
zu deinem Bild geschaffen;
lass es uns nicht zum Zerrbild werden,
indem wir nur auf uns selbst schauen
und du uns fremd bleibst, sondern
vielmehr in der Gewissheit leben,
dass du uns in Jesus Christus
ganz nahe gekommen bist
und dass seine Menschwerdung
uns mit dir versöhnt;
so versöhne uns auch untereinander
in Brot und Wein,
in der Kraft deines Wortes,
in der Liebe, die deine Liebe wirkt.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
ich bitte dich nicht,
dass du ganz schnell und plötzlich
alle meine Gebrechen heilst,
dass du ganz schnell und plötzlich
meine Leere füllst,
dass du ganz schnell und plötzlich
meine Zweifel nimmst,
ich bitte dich vielmehr, dass ich
ganz langsam, aber umso fester
an dir wachsen möge,
dass ich ganz langsam,
aber um so gewisser mich dir öffne,
dass ich ganz langsam,
aber um so zuversichtlicher
meine leeren Hände dir hinhalte;
nicht, dass alles rasch über die Bühne
geht, bitte ich dich, sondern
dass ich mich in dir geborgen weiß,
dass du mich auch in schwerer Zeit
nicht verlässt und ich warten kann,
mein Gott, warten auf dich. Amen.
Guter, barmherziger Gott,
lass uns vom Gleichnis
des Senfkorns lernen,
dass auch das Kleinste
und Unscheinbarste kostbar ist,
ja, dass du dich gerade
in ihm verbirgst.
So lass uns nicht nur
den Baum bewundern,
sondern auch den Samen,
nicht nur das Sichtbare,
sondern auch das Unsichtbare,
auf dass deine Kraft uns durchdringe,
dein Geist in uns wohne
und deine Barmherzigkeit
uns umfasse und bewahre
zu dir, mit dir und in dir.
Amen.
Dir dürfen wir vertrauen
Wohl dem, der auf ihn trauet!
Er hat recht fest gebauet,
und ob er hier gleich fällt,
wird er doch dort bestehen
und nimmermehr vergehen,
weil ihn die Stärke selbst erhält.
Andreas Gryphius, EG 527,10
Guter, barmherziger Gott,
du hast uns ins Leben gerufen
und nicht wir selbst.
Du hast die Zeit geschaffen
und nicht wir selbst.
Du hast uns mit dir versöhnt
und nicht wir selbst.
Lass uns im Vertrauen auf dich
Schritte wagen,
die das Leben bejahen
und nicht verneinen,
die aufbauen
und nicht niederreißen,
im Miteinander
und nicht im Gegeneinander,
weil du die Liebe bist,
das A und das O,
der Eine in allen.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du nimmst dich unser an,
auch wenn wir manchmal Wege gehen,
die nicht deine Wege sind.
Du kennst uns und rufst uns
bei unserem Namen.
Du gehst dem Verlorenen nach.
Durch dich sind wir nicht verloren,
mag es auch noch so dunkel
um uns sein.
Du streckst deine Hand aus
und kommst uns entgegen.
Du lädst uns an deinen Tisch
und segnest uns in Brot und Wein.
Dir dürfen wir vertrauen
und im Glauben auf dich hoffen,
als den, der uns in Jesus Christus
begegnet ist,
und der bei uns bleibt
bis ans Ende der Welt.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
lehre uns zu unterscheiden,
was wir brauchen
und was wir nicht brauchen,
was für uns gut ist
und was für uns schlecht ist,
was bleibt
und was nur Haschen nach Wind ist.
Mache du uns reich an Erkenntnis
in der einen Fülle,
die wir in Christus haben.
In ihm bist du uns erschienen
als das Licht der Welt. In ihm
und durch ihn haben wir Hoffnung
auf dein unvergängliches Reich.
In ihm und durch ihn
sind wir von dir angenommen.
So richte uns auf, wenn wir noch
in Schmerz und Dunkelheit stehen,
dass wir im Vertrauen auf dich
deiner Verheißung leben.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
heile du die Risse unseres Lebens.
Oft sind es ja nur Bruchstücke,
die wir vor dich bringen können,
Bruchstücke unseres Glaubens
und Handelns.
Aber wie der Zöllner
sich an die Brust schlug,
so sei auch uns Sündern gnädig.
Wir vertrauen darauf, dass wir
nicht nur immer stark sein müssen,
sondern dass deine Kraft
in den Schwachen mächtig ist.
Wir vertrauen darauf,
dass du nicht nur gerecht bist,
sondern auch barmherzig,
ja, dass du uns auch
in unserem Stückwerk liebst
und annimmst
und wir am Ende zu dir kommen.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
der Tag hat abgenommen
und die Nacht kommt,
so bitte ich dich,
komme du jetzt auch zu mir.
Vieles bewegt mich noch,
manches bedrängt mich,
deshalb bitte ich dich,
vergib mir dort, wo ich gefehlt habe,
wo ich meinte, den anderen zu sehen
und doch nur mich sah,
wo ich verletzte, anstatt zu heilen,
wo ich mich überschätzte
und dich dabei vergaß,
so bitte ich dich,
heile meine Gedanken
und lass sie in dir zur Ruhe kommen,
sei du der Schutz meiner Hand
und die Hilfe meines Glaubens,
ja, Gott, ich traue auf dich.
Amen.
Bleibe bei uns
Herr, bleibe bei uns;
denn es will Abend werden,
und der Tag hat sich geneiget.
EG 483 nach Lukas 23,29
Guter, barmherziger Gott,
von dir und durch dich sind alle Dinge.
Gib, dass wir sie so gebrauchen,
dass sie uns zum Besten dienen
und nicht so,
dass sie sich gegen uns richten.
Lass uns nie vergessen,
dass wir sie durch dich haben
und dass du der Schöpfer
des ganzen Universums bist.
Am Ende bleiben wir
doch immer noch deine Geschöpfe.
So bleibe bei uns,
als der, der uns behütet,
auch vor uns selbst,
und dem wir alle Dinge verdanken.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du gibst uns
das wahre Brot vom Himmel.
Wie du dein Volk in der Wüste
mit Manna speistest,
so schenkst du uns Brot und Wein
als Zeichen deiner Gnade
und deiner Versöhnung
mit uns Menschen.
Es ist dein unverwesliches Brot
in Jesus Christus,
das uns zum Leben befreit,
in dem wir deine Güte und Freundlichkeit
schmecken
und in dem wir uns durch dich
angenommen wissen,
in Zeit und Ewigkeit.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
schenke du uns immer wieder
Zeiten der Stille.
Wir brauchen sie
wie unser tägliches Brot.
Im Lärm sind wir betäubt,
aber in der Stille
öffnen wir uns dir.
Alle großen Propheten, auch Jesus,
wussten um das Geheimnis der Stille
und zogen sich in sie zurück.
So lass uns die Stille verstehen lernen
als Chance, dir neu zu begegnen.
Stille du unseren Lebensdurst
und lass unseren Eingang
und Ausgang
in dir bewahrt sein.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du hast uns nach deinem Bilde
geschaffen. Lass es uns nicht
zum Zerrbild werden,
indem wir nur auf uns schauen
und dich dabei vergessen.
Lass uns nicht hochmütig
auf andere herabsehen
oder nur unsere eigenen
Errungenschaften preisen.
Alles das würde nur heißen,
dass wir uns auf uns selbst
etwas einbilden
und die Frage nach dem Sinn
unseres Lebens nicht mehr stellen.
So bitten wir dich,
bleib du die Mitte und das Maß
unseres Lebens
und die Sehnsucht und das Ziel
unserer Herzen.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
manchmal sind wir von anderen
enttäuscht,
wir haben so viel Hoffnung
in sie gesetzt,
wir haben so viel von ihnen erwartet
und erfahren auf einmal
ihre Reserviertheit,
vielleicht haben wir uns
zu viel versprochen,
vielleicht sind sie eben doch
ganz anders, als wir dachten,
vielleicht überforderten wir sie.
Und wenn wir uns selbst betrachten,
wie steht es da mit uns,
wie oft haben wir andere enttäuscht,
wie oft sind wir auch
von uns selbst enttäuscht,
wie oft sind wir auch sogar versucht,
von dir enttäuscht zu sein, Gott,
wenn wir meinten,
du stündest uns im Weg,
dabei standen wir uns
nur selbst im Weg,
wenn wir meinten,
du verstündest uns nicht,
dabei verstanden wir uns selbst nicht.
Gott, wir bitten dich,
lass uns bei aller Enttäuschung
nicht der Versuchung verfallen,
verbittert zu werden,
sondern richte du uns auf,
unseren Weg zu gehen
an deiner Hand,
dass wir bei allem, was uns anficht,
aus deiner Vergebung heraus leben.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
meine Gedanken wandern hin und her,
ich bin ermattet vom vielen Denken,
ich bitte dich daher,
gedenke du jetzt meiner,
nimm dich meiner an, mein Gott,
vertreibe die Finsternis, dass ich erkenne
den Tau der Morgenröte,
dass mich deine Strahlen erfrischen,
du Schöpfer des Tages und der Nacht,
durchdringe mich,
du wahrer Mensch und wahrer Gott
in Jesus Christus, bewahre mich,
du ewiges Licht vom ewigen Licht,
erwecke mich, du erstes und du letztes
Wort, erhalte mich, dass meine unruhige
Seele nicht dahinfahre
wie ein flüchtiger Schatten,
sondern unter deinem Flügel wohne,
ja, du mein Gott wollest mich beschützen
und begleiten auf meinem Wege.
Amen.
Sei uns gnädig
Ach bleib mit deiner Gnade
bei uns, Herr Jesu Christ,
dass uns hinfort nicht schade
des bösen Feindes List.
Josua Stegmann, EG 347,1
Guter, barmherziger Gott,
hilf uns, den inneren Weg zu gehen,
wenn der äußere Weg uns versperrt ist.
Aber auch der innere Weg ist ein Weg,
ein Weg zu dir.
Wir sammeln uns in der Stille
und verinnerlichen das Erlebte.
Wir denken an Menschen,
die uns begegnet sind
und die wir vor dich bringen,
für die wir bitten
und für die wir danken.
Wir erinnern uns
an die guten und die bösen Tage.
Wir erinnern uns auch daran,
dass wir vor dir Sünder sind.
Vergib du uns, wo wir gefehlt haben,
und erfülle uns mit deiner Gnade
und mit deinem Geist.
Dies erbitten wir im Namen
Jesu Christi, unseres Herrn.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
wir sind nicht immer das,
wofür uns die Leute halten.
Ja, wir sind nicht einmal immer das,
wofür wir uns selbst halten.
Du allein kennst auch
das Verborgene in uns.
Wir bitten dich deshalb,
nimm auch unsere Schattenseite an,
das, was nur du heilen kannst.
Vor dir gilt kein Ansehen der Person,
und wenn wir tausend Masken trügen,
du würdest uns doch erkennen.
So sind wir auf deine Liebe
und Barmherzigkeit angewiesen,
ja, vielleicht ist es gerade dies,
was Christus mit geistlicher Armut meint,
dass wir nur in Demut
vor dir bestehen können.
So bitten wir dich um deine Gnade
und deinen Beistand.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
ich bitte dich,
lass mich in meinen Gedanken
nicht immer nur um mich selbst kreisen,
sondern schließe du meinen Lebenskreis
zu einer neuen Geburt in dir.
Wie du in deiner Liebe in einem Kind
zur Welt kamst, so mache mich auch
zu deinem Kind,
ich weiß, ich kann dir nichts vormachen,
was habe ich schon anderen voraus,
was kann ich schon tun aus mir selbst,
ich werde immer nackt bleiben vor dir,
immer werde ich
mit leeren Händen vor dir stehen.
Aber wie du den kleinen Vogel speist,
so speise auch mich mit deiner Gnade,
wie du den Elenden nicht abweist,
so weise auch mich nicht ab,
ja, wie du dem Pilger den Weg zeigst,
so zeige mir, Gott, den Weg zu dir.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
wir bringen vor dich unsere Schuld,
dort, wo wir bewusst oder unbewusst
andere verletzten,
dort, wo wir es versäumten,
aus der Liebe heraus zu leben
und dich dabei vergaßen,
dort, wo wir dich verleugnet haben
und uns selbst die Nächsten waren.
Hilf du unserer Schwachheit auf,
dass wir erkennen,
was für uns und andere gut ist.
Lass uns nicht Böses
mit Bösem vergelten,
sondern aus deiner
Barmherzigkeit heraus leben.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
nimm dich meiner an, dass ich nicht
strauchle in den Versuchungen
des Lebens, du bist ja der Gott allen Heils
und allen Trostes, bei dir ist die
Vergebung, auch für mich, mein Gott,
ich bekenne dir meine Schuld,
meine Abwege und meine Zweifel.
Lege mich nicht in den Staub des Todes,
bevor ich dich nicht erkenne
als den Gott, der mir hilft, du bist ja der
Gott, der sich des Menschen erbarmt.
Wie du in Christus zu uns gekommen bist
und die Welt erlöst hast,
so erlöse auch mich, mein Gott,
lass mich teilhaben an deinem Reich, das
du uns verheißen hast, lass mich in dieser
Verheißung geborgen sein in dir und
öffne mein Herz zu dir hin, dass ich mich
nicht auf mich selbst verlasse,
sondern in allen Dingen dich suche.
Amen.
Deine Treue ist jeden Morgen neu
All Morgen ist ganz frisch und neu
des Herren Gnad und große Treu;
sie hat kein End den langen Tag,
darauf jeder sich verlassen mag.
Johannes Zwick; EG 440,1
Guter, barmherziger Gott,
eine Woche liegt hinter uns.
Manches ist uns gelungen.
Manches blieb unerledigt.
Manches bedrängt uns noch.
Manches wuchs uns über den Kopf.
Lass uns jetzt innehalten,
um uns auf dich zu besinnen.
Wir geben an dich ab,
was wir nicht bewältigt haben,
wenn unsere Kraft versagte.
Vergib uns dort, wo wir gefehlt haben,
und lass uns neue Kräfte schöpfen.
Wir gedenken deiner Schöpfung
und dass du am siebten Tage
ruhtest von deinen Werken.
Wir gedenken deiner Treue und
deines Bundes mit uns Menschen.
Wir bitten um deinen Segen
für die neue Woche,
um deine Güte und deinen Trost.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du bist Ursprung und Ziel allen Lebens.
Wir laufen deshalb nicht ins Ungewisse,
sondern auf dich zu.
Bei allem, was uns anficht,
dürfen wir dies wissen,
dass du unser Gott bist.
Alle unsere Fragen und Zweifel
münden in dir.
Du nimmst dich unser an, wie sich
eine Mutter ihrer Kinder erbarmt.
Dich dürfen wir Abba, unseren Vater,
nennen, denn du umfasst alles, was ist,
und das Größte und das Kleinste
liegen in deiner Hand.
So dürfen wir uns in dir
geborgen wissen als den Gott,
der uns nicht verlässt,
und getrost in die neue Woche gehen,
weil du sie mit uns gehst.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
deine Treue ist jeden Morgen neu.
Du erweckst uns aus dem Schlaf
und schenkst uns
den ersten Sonnenstrahl,
und mag die Nacht noch so finster sein,
dein Tag kommt.
Du lässt uns aufstehen und gehen.
Du weinst mit uns,
und du lachst mit uns.
Du teilst mit uns das Leben.
Wir gedenken deiner Werke,
die du an uns Menschenkindern tust.
Mache unser Leben zu einem Fest,
das unser Herz fröhlich wird
und deiner gedenke,
in Zeit und Ewigkeit.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
hab Dank,
dass du uns diese Nacht behütet hast
und uns einen neuen Tag schenkst.
Erfülle uns mit deinem Licht,
auf dass wir wachsen mögen
in allen Stücken
als Glieder deines Leibes,
der du ja Mensch geworden bist,
uns zum Heil.
So heile unsere Gebrechen,
den Einsamen sei nahe,
des Verzagten stehe bei,
den Suchenden lass finden.
Stärke unseren Leib durch deinen Leib,
unser Wort durch dein Wort,
unsere Hilfe durch deine Hilfe,
in der Hoffnung und Erneuerung
deines Geistes, deines Friedens,
deines Reiches.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du schenkst uns wieder
einen neuen Tag,
den wir gemeinsam
in deinem Namen beginnen wollen,
um deinen Tisch, mit deinen Gaben.
Lass uns, lass deine Kirche,
lass alle Menschen
bei allen Spannungen in der Welt
durch dein Wort,
durch deine Verheißung
die Einheit und Ganzheit
deiner Schöpfung erfahren,
bei aller Zerrissenheit Heilung,
bei allem Verletztsein Versöhnung,
bei allem Bösen das Gute,
bei aller Dunkelheit dein Licht.
Amen.
Mache uns zu deinen Werkzeugen
Lass die Wurzel unseres Handelns
Liebe sein,
senke sie in unser Wesen
tief hinein.
Herr, lass alles, alles hier auf Erden
Liebe, Liebe werden!
Paul Kaestner, EG 417,1
Guter, barmherziger Gott,
bewahre uns vor aller Rechthaberei
und Selbstgerechtigkeit,
denn du bist rechtschaffen,
so lass auch uns rechtschaffen sein.
Hilf uns dabei,
auch im Kleinen treu zu sein.
Hilf uns, die Schwachen zu schonen,
und die Gebeugten zu stärken.
Nur so können wir
eine lebendige Gemeinschaft sein.
Du hast dazu einem jeden von uns
Gaben mitgegeben.
Hilf du uns, sie so zu gebrauchen,
dass sie im Dienst
am Nächsten stehen,
dass wir in der Kraft deiner Gnade
wandeln, glauben,
hoffen und lieben.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du hast uns in Christus gezeigt,
was Menschwerdung heißt. Es heißt,
dich von ganzem Herzen zu lieben
und unseren Nächsten wie uns selbst.
Manchmal sind wir damit überfordert.
Manchmal drehen wir uns nur um uns
selbst, und manchmal suchen wir
ganz andere Dinge als dich.
Aber du willst uns ja nur sagen,
dass wir durch dich geschaffen sind
und dass wir Achtung
vor den anderen bewahren.
Denn wenn wir die Achtung vor den
anderen verlieren, verlieren wir auch
die Achtung vor uns selbst,
und wenn wir dich vergessen,
nehmen wir Schaden an uns selbst.
So umfasst deine Menschwerdung
dein ganzes Gesetz und dein ganzes
Evangelium und die Fülle dessen,
durch den wir sind.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du bist der eine Gott, und neben dir
sollen wir keine anderen Götter haben.
Dich allein sollen wir
fürchten und lieben
und dich allein loben und preisen.
Hilf uns, dass wir dieses
dein gutes Gebot,
nicht in den Wind schlagen,
sondern dir allein dienen
und dich allein anbeten,
dass dein Name groß werde auf Erden
und die Völker dich rühmen.
Lass die Mächtigen wissen,
dass du allein Herr bist
und dein Name heilig ist.
Denn dir allein gebührt die Ehre,
und von deinem Munde
geht Weisung aus.
So weise uns den Weg
der Gerechtigkeit und des Friedens,
dass wir in Verantwortung zu dir leben.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
in dir ist jeder Mensch
eine einmalige Schöpfung
und damit unbedingt liebenswert.
Lass uns deshalb dagegen aufstehen,
wenn diese Würde des Menschen
missachtet und verletzt wird.
Auch das schwächste Glied
gehört zu einer Kette,
ohne die das ganze Werk misslingt.
Wie du das geknickte Rohr
nicht zerbrichst,
so lass uns dieses auch nicht tun,
sondern vielmehr helfen und fördern
als Glieder des einen Leibes
in Christus.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du bist kein Gott der Rache und
Vergeltung, denn Rache kann niemals
im Sinne der Schöpfung liegen.
Rache zerstört, Schöpfung aber baut auf.
So hast du auch Christus nicht in die Welt
gesandt, dass er die Welt richte,
sondern dass er die Welt rette.
Böse und hasserfüllte Menschen
richten sich ja selbst,denn es wohnt kein
Frieden in ihren Herzen.
Barmherzigkeit aber
geht über jegliches Gericht.
So mache uns auch zu barmherzigen und
warmen Menschen, die andere nicht
ausgrenzen, sondern mit einschließen
in dein Erbarmen,
die nicht verurteilen, sondern teilen,
auf dass auch wir deiner Barmherzigkeit
teilhaftig werden
und vor dir bestehen können.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
mache uns zu deinen Werkzeugen
und zu Zeugen deines Werkes,
das wir wachsam sind angesichts
von Leid und Ungerechtigkeit,
dass wir Unrecht beim Namen nennen
und nicht verschweigen.
Gib uns dazu den nötigen Rückhalt bei dir
und das nötige Rückgrat, uns für
Schwache und Wehrlose einzusetzen.
Wir denken an die politisch Verfolgten
und Unterdrückten,
an die, die keine Heimat haben.
Wir denken an die Kinder,
die ohne Eltern sind
und keine Geborgenheit finden,
an die Gefangenen und Gefolterten,
an die Verlassenen und Ausgestoßenen,
auf dass dein Werk sichtbar werde
und die Verheißung deines Reiches
uns erfülle.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du hast uns in Christus
ein Beispiel gegeben,
dass es nicht darauf ankommt
die Ersten und Größten zu sein.
Er hielt es eher mit den Geringen,
mit den Zöllnern und Sündern,
mit den Einsamen und Ausgestoßenen.
Ihnen galt deine ganze Liebe
und Aufmerksamkeit.
Befreie uns deshalb von dem Druck,
möglichst nur attraktiv
und erfolgreich zu sein.
Alles das blendet nur.
Alles das treibt uns um.
Alles das schadet unserer Seele.
Unsere Tage aber sind in dir gezählt.
Lass uns dieses doch einsehen
und in dir zur Ruhe kommen,
denn dir allein gebührt
der Ruhm und die Ehre.
Amen.
Auf dich wollen wir hoffen
Befiehl du deine Wege
und was dein Herze kränkt
der allertreusten Pflege des,
der den Himmel lenkt.
Der Wolken, Luft und Winden
gibt Wege, Lauf und Bahn,
der wird auch Wege finden,
da dein Fuß gehen kann.
Paul Gerhardt, EG 361,1
Guter, barmherziger Gott,
wir leben in einer Welt
von immer mehr Zahlen und Fakten.
Behüte uns davor, dass wir nur noch
mit dem rechnen, was sich auszahlt,
was immer größer
und immer schneller ist
und was uns fasziniert.
Behüte uns davor,
immer nur das Neueste
für wahr zu halten,
sondern lass uns bedenken,
dass auch dieses
morgen schon alt sein wird.
Behüte uns davor, zu meinen,
dass nur immer der Starke im Recht ist
und nur das, was im Trend liegt, gilt.
Lass uns vielmehr
nach deinem Willen fragen,
unsere Hoffnung auf dich setzen
und dir allein vertrauen.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
in Jesus Christus liegen verborgen
alle Schätze der Weisheit und der
Erkenntnis. Lass uns deshalb
unsere Herzen nicht an Schätze hängen,
die keine Schätze sind,
keine irdischen, sondern himmlische,
keine toten, sondern lebendige,
keine zeitlichen, sondern ewige.
Lass uns vielmehr
um deinen Geist bitten,
um deine Hilfe und deinen Trost
auch in schweren Zeiten.
Lass uns in deinem Sinne
leben und wandeln,
dass wir unsere Hoffnung
allein auf dich setzen.
Denn du allein bist die heilende Kraft,
und nur in dir allein
können wir selig werden.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du bist nahe denen,
die zerbrochenen Herzens sind.
Ein zerbrochenes Herz meint ja
ein demütiges, dir hingehaltenes Herz.
Es meint ein Herz,
das sensibel geblieben ist,
fähig zum Leiden und Mitleiden,
fähig zum Weinen,
ein Herz, das noch zu erschüttern ist
und deshalb lebendig. In so ein Herz
kannst du deinen Geist gießen.
Auch wenn du dabei unsere eigenen
Gedanken und Pläne durchkreuzt,
so bleibst du doch der liebende Gott,
ja, auf dich, unseren Gott,
wollen wir hoffen,
dass du auch das Zerbrochene
sammelst und heilst
und am Ende zu dir holst.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du lässt dich nicht vereinnahmen oder
reservieren, wie man einen Platz reserviert
in einem Restaurant, du lässt dich auch
nicht herumkommandieren und in eine
Uniform stecken, du lässt dich auch nicht
verharmlosen oder verniedlichen, du bist
nicht käuflich oder bestechlich, auch
nicht geschwätzig oder voreilig, du hast es nicht
eilig, denn du bist der gekreuzigte Gott,
und das Kreuz hat Zeit,
das Kreuz lässt sich nicht betrügen,
das Kreuz lässt sich nur langsam tragen,
das Kreuz ist einsam,
das Kreuz durchbricht die Kruste der Verhärtung,
das Kreuz rechnet nicht ab,
das Kreuz verpasst uns nicht,
das Kreuz erbarmt sich,
das Kreuz entdeckt,
so ist das Kreuz die eine Hoffnung
für die ganze Welt.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
fast wäre ich zerbrochen
wie ein Krug,
aber als ich keine Tränen
der Traurigkeit mehr in mir fand,
schenktest du mir die der Freude,
als ich verzweifelt war,
öffnetest du mir die Augen.
Du bist ja der Gott
allen Anfangs und allen Endes,
in dir und mit dir
gewinnt das Leben Sinn,
so will ich meine Hoffnung
auf dich setzen
und dir vertrauen.
Amen.
Über den Tod hinaus
Jesus lebt!Ich bin gewiss,
nichts soll mich von Jesus scheiden,
keine Macht der Finsternis,
keine Herrlichkeit, kein Leiden.
Seine Treue wanket nicht;
dies ist meine Zuversicht.
Christian Fürchtegott Gellert, EG 115,5
Guter, barmherziger Gott,
dein Reich komme,
nicht unser Reich komme.
Dein Wille geschehe,
nicht unser Wille geschehe.
Lass uns dies immer wieder
deutlich werden,
dass wir nicht aus uns leben,
sondern aus dir,
dass wir hier keine
bleibende Stadt haben,
sondern deine suchen.
Lass uns unsere drängendsten Fragen
an dir festmachen,
dass du auch im Leiden
unser Gott bleibst
und dass wir im Leben und
im Sterben dir angehören,
in Jesus Christus, unserem Herrn.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du bist die Quelle des Lebens.
Von dir her kommen wir
und zu dir hin gehen wir.
So sind wir Pilger auf unserem Wege.
Aber du hast uns
einen Namen gegeben,
der über allen Namen steht,
Jesus Christus,
der Anfang und das Ende,
dein wahrhaftiger Sohn
und dein lebendiges Wort.
Wenn wir uns ihm anvertrauen,
wissen wir,
dass wir nicht Irrwege gehen,
sondern auf ein Ziel hin leben,
das in deinem Reich wurzelt
und in deiner Herrlichkeit gründet.
So bitten wir dich, gehe uns voran
und führe uns über den Tod hinaus
in deine Ewigkeit.
Amen.
Guter, barmherziger Gott,
du bist der treue Gott,
der Gott der Langmut und der Geduld,
der Gott der Güte und des Trostes.
Du bist in Christus selbst in die Welt
gekommen in einem armen Stall.
Aber in diesem Stall
ist das Licht aufgegangen.
Mitten in das Dunkel dieser Welt
hast du dich zu den Menschen bekannt.
So lass auch uns dich bekennen
und daran glauben,
dass du der Grund aller Liebe bist.
Aus Liebe hast du uns geschaffen,
und aus Liebe wirst du uns
wieder zu dir nehmen.
Lass uns auf diesen Grund bauen,
der in Christus gegründet ist,
bis ein Tag kommt
und wir dich schauen werden,
von Angesicht zu Angesicht.
Amen.
Dein Wille geschehe
Ich steh in meines Herren Hand
und will drin stehen bleiben;
nicht Erdennot, nicht Erdentand
soll mich daraus vertreiben.
Und wenn zerfällt die ganze Welt,
wer sich an ihn und wen er hält,
wird wohlbehalten bleiben.
Philipp Spitta; EG 374,1
Guter, barmherziger Gott,
das Jahr neigt sich zu Ende.
Alles, was wir erlebt haben,
das Hohe wie das Tiefe,
das Freudige wie das Traurige,
das Gelungene wie das Misslungene,
den Anfang und das Ende
legen wir in deine Hand.
Wir bitten dich für den Frieden
in der Welt
und dass wir auch in uns
Frieden finden.
Wir bitten dich für die,
die ohne Halt sind
und keine Hoffnung haben.
Wir bitten dich für die Schwachen,
für die Kinder und Frauen,
die Alten und Behinderten.
Alle schließen wir ein in das Gebet,
das du uns in Christus gelehrt hast:
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben
unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse und von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.